Vergrabene Erinnerungen von K.Kappelsberger

„Meine Wohnung fühlte sich genauso wenig wie ein Zuhause an wie das Haus meiner Eltern. Zuhause ist nicht da, wo man wohnt, sonder da, wo das Herz ist. Und ich wusste ganz genau, wo mein Herz war.“ (S. 115)

Leonie ist ganz aufgeregt, als sie in den Semesterferien zurück in ihre Heimat kommt. Zwar ist die Situation mit ihren Eltern immer noch angespannt, doch zumindest reden sie wieder miteinander. Daher wird es Zeit, sich um ihr Herz zu kümmern. Sie besucht ein Konzert von Nicks Chor und hofft, ihn so unauffällig wiedersehen zu können und gleichzeitig, ihm aufzufallen. Ihr Plan geht auf, doch mit ihren aufwallenden Gefühlen ihm gegenüber kommen auch die Zweifel. 

Dieser Roman ist ganz nach meinem Geschmack, denn ihm fehlt es an allem, was mich an vielen Liebesromanen stört: vulgäre Sprache, vor allem in intimen Szenen, und ein Konflikt, der nur durch nicht miteinander reden zustande kommt. Kim hat zwei starke Charaktere geschaffen, die trotz ihrer Zweifel und gebrochenen Herzen miteinander reden, sich auf Augenhöhe begegnen und in der Not füreinander da sind.

Obwohl viele Tränen geflossen sind (bei den Charakteren), war es ein wirklich wunderbares Buch. Die Höhen und Tiefen waren gefühlvoll und nachvollziehbar. Die drei Sexszenen waren echt, genau richtig und nicht zu viel. Daß dabei auch noch an Verhütung gedacht wurde, ist grandios, fehlt dies doch meistens.

Leonie und Nick sind zwei Protagonisten aus dem echten Leben, mit absolut menschlichen Problemen und Lösungen. Kim Kappelsberger hat mit diesem New Adult Debüt etwas lesenswertes geschrieben. Vielen Dank für dieses hübsche Büchlein!

Achja … der Sinn des Titels hat sich tatsächlich erst im letzten Kapitel für mich ergeben, aber das petzt bitte niemand weiter ...