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jung und unsichtbar von F.Avino

Titel: jung und unsichtbar

Autor: Federico Avino

Seiten: 219

Taschenbuch 

 Klappentext
Chris ist 13 und lebt schon jetzt mit dem Gefühl, keine Zukunft zu haben. Eine zerrüttete Familie, ein Leben am Existenzminimum und die Perspektivlosigkeit in der berüchtigten Hugo-Luther-Straße haben sein Aufwachsen geprägt. Doch Chris ist schlau und erhält so die Chance, auf das örtliche Gymnasium zu gehen. Begleitet vom Mobbing durch seine Mitschüler*innen und Lehrer*innen, erkämpft er sich seinen Platz, bis plötzlich ein einziger Tag alles verändert.
Mit 13 wird Chris erwachsen: Aus einer kindlichen Idee wird eine Kette aus Ereignissen, die sein Leben für immer prägen wird. Immer an seiner Seite steht dabei sein behinderter Freund Ro..
Zwischen Coming of Age und Spannung treffen in Federico Avinos autobiografisch inspiriertem Debütroman Jung und unsichtbar kindliche Naivität und knallharte Realität aufeinander.

„Was Gutes hatte es aber doch, dass Rene immer bei uns rumhing. Als ich ihn mir ansah, lernte ich noch dreimal mehr, um bei uns rauszukommen. Richtig abschreckend war der für mich.“ (S. 13)

 

Chris Weiler ist 13 und wohnt in der Hugo-Luther. Wer dort lebt, ist entweder Alkoholiker oder hat Dreck am Stecken. Oder ist ein Kind, geboren in den ärmlichen Verhältnissen zwischen zwei Autobahnen, so wie Chris.

„Dass ich neuerdings zu diesem Super-Reichen-Scheißymnasium ging, hatte aber mit Frau Pietsch […] zu tun.“ 

Chris ist ein Kind seiner Umstände, der einfach aus der falschen Gegend kommt und nicht nur so aussieht, sondern auch so spricht, obwohl er (offenbar) sehr intelligent ist und es mit den richtigen Möglichkeiten weit bringen könnte. Eine Gelegenheit hat seine Grundschullehrerin Frau Pietsch in dem Gymnasium gesehen, und Chris wollte diese Chance wirklich nutzen. Doch ist er dort auf Grund seiner Herkunft nicht erwünscht, und ein blaues Auge setzt Dinge in Gang, die am Ende zu diesem Buch führen.

„Weißt du, ich will jemanden wie dich einfach nicht an meiner Schule haben. Ich glaube, du verlässt uns am besten sofort freiwillig oder ich berufe eine Konferenz ein und lasse dich entfernen, ja?“ (S. 55)

 

Ich hatte das Gefühl, daß der 13jährige Chris mir gegenüber sitzt, seine Geschichte erzählt und die Umstände begreiflich machen möchte. Dazu nutzt er Umgangssprache, Floskeln aus seiner Gegend und eine Menge Schimpfwörter. „»Mitgehangen, mitgefangen«, sagte man bei uns dazu und ich dachte daran, dass alle immer wiederkamen und nie weg konnten. Niemand konnte uns vor uns retten.“ (S. 45)

jung und unsichtbar zeichnet ein Bild eines armen Jungen, der nichts für seine Umstände kann und dem von allen Seiten Steine in den Weg gelegt werden, einfach weil er zu den „Assis“ gehört. 

Und die Moral von der Geschichte? Was möchte dieses Buch mir mitteilen? Da das Ende ziemlich offen ist, man also nur erahnen kann, daß alles hoffentlich irgendwie besser wurde, weiß ich es nicht. Ich habe das Wort Ende gelesen, und den Rest gesucht. Es muß doch alles aufgelöst werden! Nein, wird es nicht.

 

„Arme wurden arm geboren und blieben es in der Regel, egal ob sie ein Almosen bekamen oder nicht und bei Reichen war das genauso.“ (S. 149)

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