Titel: Ausgerechnet Liebe, ET: 06.07.2023
Autor: Hanna Holmgren
Verlag: Feuerwerke Verlag
Seiten: 207
eBuch
Klappentext
„Wer zum ersten Mal nach Irland kommt, verliebt sich unweigerlich. In die Insel und in die Bewohner.“ (S. 27)
Laura sitzt seit drei Wochen apathisch auf ihrem Sessel und wartet darauf, daß ein Wunder geschieht. Stattdessen ruft ihr reicher und erfolgreicher Bruder Lars an und eröffnet ihr, daß er eine Burg gekauft hat. In Tagträumen vergehend, stellt sie am Ende fest, daß die Burg ein grauer Klotz in Irland ist, statt eine sandfarbene hübsche kleine Burg in Spanien. Und das beste: sie soll diese Burg bewohnbar und vermietbar machen. Widerwillig stimmt sie zu.
In dem kleinen Dorf nahe der Burg hat sie es nicht leicht, aber sie macht es den Bewohnern auch nicht leicht. Sie wirkt herrisch und unfreundlich, als wäre sie überall lieber als in Irland. Zu allem Unglück werden ihr bei der Renovierung auch noch Steine in den Weg gelegt, sodaß sie sich für einen kompletten Versager hält.
Nach der Hälfte des Buches war ich schon mehr als aufgebracht. Laura ist eine durch und durch negative Person, die so verschloßen in ihrem Leid ist, daß sie die wundervollen Momente in Irland meistens irgendwie verpaßt. Ihre einzige Freundin Nisha stößt sie ebenso häufig von sich, wie sie ihre Gesellschaft ersehnt. Und bei jedem Treffen mit dem immer hervorragend gekleideten Nachbarn, benimmt sie sich wie ein liebestoller Jungspund, der keine Peinlichkeit ausläßt.
Auch in der Kommunikation mit den Dorfbewohnern ist sie nicht nur naiv, sondern vermittelt das Gefühl, sie wäre nicht ganz bei Sinnen. Sie scheint vieles nicht richtig zu verstehen, was nicht ungewöhnlich ist für deutsche Ohren und irischen Akzent. Aber statt nachzufragen, stimmt sie einfach irgendwie allem zu und erzeugt Unmut.
Für mich wirkt Laura einfach nur unsympathisch und verbreitete in mir Unmut. Doch da ich schon zwei Romane der Autorin kenne, die ich als liebevolle Wohlfühlromane in Erinnerung habe, habe ich mich durchgekämpft. Es mußte einfach besser werden!
Und siehe da, irgendwann kommt die Wahrheit ans Licht, Laura entwickelt sich zu einem recht motivierten, sympathischen, hilfsbereiten Mädchen und plötzlich scheint die Sonne in Irland. Auch dieser Roman ist kurzweilige, nette Unterhaltung. Aber ich bin durch die Schottland-Romane verwöhnt und war in diesem Fall von der Autorin enttäuscht. Ich habe mich nicht wohlgefühlt in Lauras Gegenwart und mich meistens nur gefragt, warum sie so blind ist.
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