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Das Lied der Reiter von M.C. Larroh

Titel: Das Lied der Reiter

Autor: M.C.Larroh

Seiten: 583

eBuch

 Klappentext
In Sfaïra steht Magie unter Strafe und Kreativität unterliegt einem Opferritual. Nur wer die Gesetze befolgt und seine Fantasie im Zaum hält, bleibt von der Palastwache des Gottkönigs verschont. Nach mehreren tragischen Vorfällen bricht das Leben des rechtschaffenen Schmieds Zen Deruga auseinander. Als er auch noch herausfindet, dass er über Magie verfügt, wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die alles für immer verändern soll. Noch ahnt Zen nicht, dass er Teil von etwas ist, das seinen bereits vor langer Zeit erschütterten Glauben erneut infrage stellt. Denn ein tot geglaubter Mythos erwacht wieder zum Leben und der Gottkönig ist bereit, sich der Gefahr zu stellen.

„»Aber … was ist schlecht daran, Kreo zu haben?«

»Das bringt die Menschen auf irrsinnige Gedanken. Es lässt ihre Fantasie sprudeln. Und das ist nicht gut. Astri sind Freigeister, die in unserer Gesellschaft für Unordnung und Radau sorgen. Sich künstlerisch auszudrücken, ist ein Zeichen von Rebellion […].«“ (S.233)

 

Zen Deruga ist Schmied, lebt mit seiner Familie in Koraktor und versucht, allen Regeln zu folgen, auch wenn er sie haßt. Während die Stadt alle Farbe verliert und durch den Kupfernebel ständig rötlich schimmert, sind Zens rote Haare ein wahrer Farbfleck, weswegen er sie auch lang trägt. Seine kleine Rebellion. Obwohl er seine Familie über alles liebt, ist es ihm nicht möglich, sie vor dem Verderben zu schützen. Innerhalb von wenigen Tagen wird ihm alles genommen, was ihm lieb war. Er verliert sogar sich selbst. Deswegen fasst er den Entschluß, dem Ganzen entgegen zu treten. An seiner Seite finden sich unverhofft nicht nur Bekannte und Freunde, sonder auch Fremde, die zu Freunden werden. Und am Ende findet Zen sich sogar selbst.

 

Die Welt von Sfaïra ist überwältigend. Es ist nicht nur das Herrschersystem, daß einem die Luft zum atmen nimmt, sondern die ganzen Gebräuche, Städte, Völker, Soldaten. Einfach umwerfend. Ich habe ein wenig gebraucht, um mich in Koraktor zurecht zu finden, doch es hat sich gelohnt. 

Vor allem die Mythen und Sagen der Bevölkerung geben dem Buch Substanz. Die Autorin versteht es, zwei unterschiedliche Themen miteinander zu verbinden und so die Legenden der Reiter und die Religion des Gottkönigs zu vereinen. Ich war von Beginn an gefesselt und hin und weg, wie gut alles zusammen gepasst und am Ende eine schöne runde Geschichte ergeben hat. Alle Protagonisten waren bis ins letzte Detail herausgearbeitet; ihre Schicksale haben einen Ursprung und ein Ergebnis und jeder seine Art, damit umzugehen. Es war kein „du bist der Held, nun rette die Welt“-Geschehen, was die Charaktere wie echte Menschen wirken läßt. 

 

Das Lied der Reiter ist eine umfangreiche Geschichte mit spannenden Mythen, Legenden und Religionen, die mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. 

 

„Dann füllte er seinen Becher mit Wasser auf. Bei allen Gründen, die die Menschen fanden, um zu trinken, schien es noch immer nicht genug zu sein, um selbst damit anzufangen.“ (S. 122)

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