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Das Rot der Nacht von K. Ils

Titel: Das Rot der Nacht

Autor: Katrin Ils

Seiten: 341

Taschenbuch

 

Klappentext:

In einem finsteren Wald, da steht ein Turm.

Wer ihn mit reinem Herzen betritt, dem gewährt die dort gebundene Seele einen Wunsch ...

 

Eine junge Tagelöhnerin mit einem Herzenswunsch

 

Belanca will mehr als das Leben, zu dem ihr Stand sie bestimmt. Der unheilvolle Turm im Wald scheint die Antwort auf ihre Gebete zu sein: Mit der Magie der gefangenen Seele kann auch jemand wie sie ihr Glück machen.

 

Ein altes Monster voller Rachsucht

 

Der Vampir Lycidas ist seit Jahrzehnten in dem Turm eingekerkert. Die naive Tagelöhnerin kommt ihm wie gerufen: Sie ist der Schlüssel, durch den er seine Ketten lösen und Rache an ihrem Dorf nehmen kann.

 

Ein waghalsiges Spiel um das Schicksal eines Dorfes

 

In Wolffstedt greift Misstrauen und Hexenangst um sich wie das Feuer, in dem Belanca sich bereits brennen sieht.

Denn von Lycidas gebissen bleibt Belanca nur bis zum Vollmond, um sich und ihr Dorf vom Fluch des Vampirs zu befreien - oder als seine Dienerin den Tod über alle zu bringen.

 

„War es nicht wie im Märchen gewesen? Der Prinz heiratet seine Prinzessin. Und nun … Nun sind wir erwachsen geworden.“ (S.261)

 

Belanca ist eine ärmliche Tagelöhnerin und wohnt in dem kleine Dorf Wolffstedt, welches seit dem Tod der letzten Hexen vor vielen Jahren sicher vor den Geschöpfen Satans ist. Das Dorf wird von einem Bann geschützt, doch man sagt sich, daß der Wald voller dunkler Geschöpfe ist. Pater Wolff gibt zwar alles, um seine Schäfchen auf dem rechten Weg zu halten, doch sieht er in Belanca große Zweifel. Um zu beweisen, daß sie reinen Herzens ist, erzählt er ihr die Geschichte vom Turm im Wald und dem Unsterblichen, der darin wohnt. Wenn man ihn befreit, erfüllt er einem einen Wunsch. Und Belanca wünscht sich nichts sehnlicher, als mit Simon, dem Erbe des Pferdehofes, glücklich zu werden. Aufgrund ihres Standes ist ihr das nicht möglich, denn sie ist nur ein armes Mädchen ohne Arbeit und Bleibe, mit kaputten Stiefeln und zerschlissener Kleidung.

Nach der Begegnung im Turm versucht Belanca sich und das Dorf vor dem teuflischen Unsterblichen zu retten, jedoch ohne einen richtigen Plan. Bei Tage versucht sie mehr über den Fluch, der in ihrem Blut lauert, herauszufinden, und bei Nacht zieht es sie in den Wald. Sie wirkt nicht nur halbherzig in ihrem Glauben an Gott, sondern auch unentschlossen, was sie genau tun möchte. Außerdem wird die Autorin nicht müde zu erwähnen, wie schäbig und abgetragen ihre Kleidung ist. 

 

Das Rot der Nacht ist ein ewiges Hin und Her zwischen Gottesglauben und Teufelsfluch; zwischen wer Belanca glaubt zu sein und wer sie wirklich ist; was sie sich wünscht und wie die Realität im Dorf aussieht; dem Turm und dem Pfarrhaus; der Wahrheit und der Illusion einer Zeit, in der kräuterkundige Frauen als Hexen verbrannt werden. Belanca ist ein ahnungsloser Charakter, der in düstere Machenschaften hineingezogen wird und sich nicht entscheiden kann, was sie genau möchte. 

Der Verlauf der Geschichte ist ebenso unentschlossen wie Belanca, wird dadurch unnötig in die Länge gezogen und verliert an Spannung. Dabei fing sie sehr gut an, mit Belancas erstem Gang zum Turm, ihren Gedanken über das Dorf und den Priester, über ihren Glauben und Erkenntnisse auf dem Weg. Doch die Protagonistin ist ebenso langweilig wie der Glaubenskonflikt und damit ist Das Rot der Nacht leider aussortiert.

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