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Die magischen Buchhändler von London von G. Nix

Titel: Die magischen Buchhändler von London

Autor: Garth Nix

Übersetzer:  Ruggero Leò

Verlag: penhaligon

Seiten: 412

Taschenbuch

 

Klappentext:

Schon immer waren Buchhändler Hüter und Verbreiter von Wissen. Besonders gilt dies für die Mitglieder des Geheimbunds der magischen Buchhändler. Sie wissen um die übernatürliche Welt und beschützen die normalen Menschen vor ihren Schrecken. Einer dieser Buchhändler ist der junge Merlin. Klug, charmant und hervorragend ausgebildet ist er vielleicht der beste Buchhändler Londons – allerdings von der kämpfenden Sorte. Doch als er eine junge Frau vor einer Bestie rettet, ahnt er noch nicht, dass die Suche nach ihrem Vater auch ihn seinem größten Ziel näher bringt: Rache an den Mördern seiner Mutter zu nehmen.

 

„Kein Zauberer kannte je

Die seltsame, seltene Magie

die die behandschuhten Buchhändler hüten

Doch ihre Geheimnisse teilen sie nicht“ (S. 34)

 

Susan stammt aus dem ländlichen Barth und zieht kurz nach ihrem 18. Geburtstag nach London. Bevor ihr Studium an der Kunstakademie beginnt, möchte sie übergangsweise in Pubs arbeiten, Geld verdienen und nebenher ihren Vater suchen. Ihre Mutter ist meistens geistig woanders, sodaß Susan nur wenige Anhaltspunkte für die Suche nach ihrem Vater hat. Der erste auf ihrer Liste ist auch der offensichtlichste, da sie zu Weihnachten immer ein Paket von „Onkel Frank“ bekommen hat. Doch gerade, als sie sich aus dem Haus von Frank Thringley stehlen wollte, trifft sie auf Merlin und die Überreste von Frank. „»Was zum Teufel geht hier vor?«

»Das kann ich hier nicht erklären.« Merlin trat ans Fenster und schob es hoch.

»Warum nicht?«

»Weil wir beide sterben werden, wenn wir hierbleiben. Komm.« Er stieg aus dem Fenster.“ (S. 17)

 

So stolpert Susan in eine magische Welt voller verborgener Wesen, mit Buchhändlern, die an einer Hand einen Handschuh tragen und ein Arsenal an altmodischen Waffen mit sich führen. Sie ist ein pragmatischer Typ, mit DocMartens an den Füßen, einer Stacheligelfrisur und übergroßen Bandshirts. 

Merlin ist ein extravaganter Charakter, der nicht nur dickköpfig ist, sondern auch einen eigensinnigen Modegeschmack besitzt. Er ist sich nicht sicher, ob er nicht doch lieber weiblich wäre, weswegen er beim zweiten Treffen mit Susan einen Rock trägt. Seine linke Hand ist immer von einem Handschuh verdeckt und er versteckt Waffen in allen möglichen Taschen.

 

Die Geschichte spielt im London 1983, was vor allem durch alte Autos mit genauer Typbezeichnung und fehlende Mobiltelefone auffällt. Ansonsten würde Merlin wunderbar in unsere Zeit passen,  egal ob als Mann oder in Frauenkleidern. 

Obwohl Susan ein starker weiblicher Hauptcharakter ist, ist Merlin ihr ebenbürtig und keinesfalls übertrieben schwach; eine nette Abwechslung zu einigen aktuellen Geschichten.

 

Die magischen Buchhändler von London ist nicht nur zauberhaft und unterhaltsam, sondern auch spannend und witzig. Alle Charaktere sind originell und ihre Handlungen nachvollziehbar. Mir hat die Kombination der Alten (mythischen) und Neuen Welt mit den Buchhändlern gut gefallen, obwohl sie für meinen Geschmack zu wenig mit Büchern zu tun hatten.

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