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Der Duft der Erinnerung von E. Bauermeister

Titel: Der Duft der Erinnerung

Autor: Erica Bauermeister 

Übersetzer: Edith Beleites

Verlag: Harper Collins

Seiten: 383

gebundene Ausgabe

 

Klappentext:

Was wäre, wenn man Erinnerungen einfach konservieren könnte?

 

Seit sie denken kann, lebt Emmeline mit ihrem Vater allein auf einer rauen Insel im Atlantik. Er lehrt sie alles über die Natur. Doch vor allem schult er eines: Emmelines außerordentlichen Geruchssinn. Die Wände ihrer kleinen Hütte sind voller Schubladen mit geheimnisvollen Fläschchen. Darin befinden sich Düfte, die ihr Vater herstellt. Ihr Geruch ist so intensiv, dass sie Erinnerungen an ferne Orte hervorrufen: den Gipfel eines Berges, einen abgelegenen Dschungel … Emmeline beginnt von diesen Orten zu träumen, obwohl sie weiß, dass ihr Vater die Insel nie verlassen würde. Doch dann beginnt die idyllische Welt zu bröckeln. Die Düfte in den Flaschen verschwinden, und mit ihnen verliert ihr Vater den Bezug zur Realität. Und plötzlich ist Emmeline, die nie Kontakt zu einer anderen Menschenseele hatte, ganz auf sich allein gestellt. Mithilfe eines Fischers gelangt sie ans Festland, wo sie nur einen Wunsch hat: mehr über ihre Herkunft herauszufinden - und über ihre Mutter.

 

„Was den Duftpapieren aber in Wahrheit anhaftete, war etwas viel Mysteriöseres.

Erinnerung.“

(S.30)

 

Bereits der Prolog von Der Duft der Erinnerung ist ein Versprechen, dass eine besondere Geschichte folgt. Es geht um Emmeline, die mit ihrem Vater auf einer einsamen Insel lebt und von Gerüchen und Märchen umgeben ist. Ihr Geburtstag ist der erste Frühlingstag, wenn die Veilchen anfangen zu blühen. Sie möchte einmal Duftjäger werden, wir Jack aus den Abenteuern, die ihr Vater immer erzählt. Und die Geheimnisse der Duftpapiere, die ihr Vater in Flaschen aufbewahrt, möchte sie ergründen. „Jede Schublade enthielt eine kleine Falsche, und ein jeder Flasche befand sich ein zusammengerolltes Blatt Papier, das ein Geheimnis barg. […] Mein Vater öffnete diese Flaschen fast nie.“ (S.13)

 

Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt: Die Insel, Die Bucht, Die Stadt. Jeder Ort steht für eine große Weiterentwicklung Emmelines und für viele neue Gerüche.

Auf der Insel lebt sie mit ihrem Vater fernab jeglicher Menschen. Der Duft nach Bäumen, dem Meer und der Jahreszeiten begleiten Emmeline durch die ersten 12 Jahre. Sie kann Anhand des Geruchs das Wetter voraussagen, frisch gelegte Hühnereier mit ihrer Nase finden und Gerüche flüstern hören.

Als sie in die Bucht kommt, kennt sie keine anderen Menschen, außer ihren Vater, und ist sehr scheu. Nur langsam gewöhnt sie sich, mit Hilfe des Hundes Dodge, an die neue Umgebung und andere Menschen. Dodge orientiert sich ebenfalls mit seiner Nase, so wie Emmeline. „So wurde er mein Übersetzer für die Welt außerhalb des Hauses. Seine Nase machte sie sicherer für mich, und bald darauf hatte ich selbst wieder Lust, die Luft um mich herum so wahrzunehmen wie er – als etwas Pures, Lebendiges voller Mitteilungen.“ (S. 93)

In der Stadt findet Emmeline nicht nur etwas über ihre Vergangenheit heraus, sondern auch zu sich selbst. 

 

Der Duft der Erinnerung erzählt Emmelines Geschichte aus der Ich-Perspektive. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und regt vor allem in Hinsicht auf die beschriebenen Gerüche die Phantasie an. Dabei werden viele verschiedene Themen angesprochen, doch im Mittelpunkt stehen, wie auch in Emmelines Leben, die Düfte. Dieses Buch ist mit seinen drei Abschnitten wie ein vollendeter Duft,  mit einer Kopf-, einer Herz- und einer Basisnote.

 

„Vielleicht war die Geschichte ohne konkrete Einzelheiten besser. Das ist oft so bei Märchen.“ (S. 213)

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