Titel: Erasmus Emmerich & Die Maskerade der Madame Mallarmé
Autor: Katharina Fiona Bode
Verlag: Art Skript Phantastik
Taschenbuch
„Einen edlen Mann im ordentlich zerknitterten Anzug kann nichts entstellen, war nicht umsonst eine Devise des erfolgreichen Ehrenmannes.“ (S.57)
Klappentext:
Bismarcks Berlin wie es niemand kennt: biolonische Erfindungen prägen das Leben. Pickatoren rattern durch die Straßen, deren Bürgersteige partiell von Glasplatten ersetzt wurden, mechanische Krebse setzen über die Spree, und der Ausbau des Klangkugelkommunikators soll das Stadtbild für immer verändern.
Kann es bloßer Zufall sein, der Erasmus Emmerich und seine Qualmfee immer wieder auf die richtige Spur führt? Oder hat das Universum seine Finger im Spiel, wenn eine Mordserie an Trollverbrechern das Kopfsteinpflaster erschüttert?
Die Polizei tappt im Dunkeln, als eine verschleierte Fremde aufkreuzt und für Verwirrung sorgt, während Marie selbst unter Verdacht gerät. Kann Frau Oppenheimers Mäusemantel Licht ins Dunkel bringen oder liegt die Antwort an Bord des U-Boot-Wal Kolosses Wobbly Dick?
Wenn keiner mehr weiß, wohin die Reise führt, ist man in der Welt von Erasmus Emmerich und vielleicht schon unterwegs in die Vergangenheit.
Bevor es zum eigentlich Fall der Maskerade der Madame Mallarmé kommt, berichtet Archibald Leach von den bisherigen Fällen Erasmus Emmerichs. Der erste Fall, Erasmus Emmerich und der Messing-Türknauf, ist 2014 in der Anthologie Steampunk Akte Deutschland erschienen. Der zweite Fall, Erasmus Emmerich und der zinnoberrote Zinnsoldat, ist 2015 in der Anthologie Die dunkelbunten Farben des Steampunk veröffentlicht. Selbst wenn man eine oder beide Geschichten schon kennt, kann man sie nochmal lesen, um die Geschehnisse Revue passieren zu lassen und Einzelheiten für den folgenden Fall im Gedächtnis zu haben.
Als eines schönen Morgens Fridolin in Emmerichs Schlafwohnwunderwerkelstube mit der neusten Zeitung erscheint, ahnen Marie und Emmerich noch nicht, in welch brisanten Fall sie hinein gezogen werden. Nicht nur steht die Jungfernfahrt der Wobbly Dick an, eine Ex-Insassin der Nervenheilanstalt ist entkommen, und es gibt sieben tote Trolle, nein! Die letzte Trollleiche schwitzt auf einen preußischen Deckel. Das geht ja gar nicht. Erasmus Emmerich, seine Partnerin Marie und Fridolin machen sich mit Putzlappen und Kessel auf den Weg, diese Sauerei wegzumachen und stolpern von einen Hinweis auf den nächsten. Das ganze wird vom Universum beobachtet. Es ist phantastisch.
Dieses Lesevergnügen ist kaum richtig in Worte zu fassen, wenn es nicht selbst erlebt wurde: Seien es die Gedankengänge von Erasmus als Erfinder, oder wenn er in den Ermittlermodus wechselt. Seien es die Wortschöpfungen der Autorin oder die Beobachtungen und Kommentare des Universums. Gesprickt mit einem brisanten Fall von Trollblut auf einem preußischen Deckel bereitet dieses Buch ein Lesevergnügen der besonderen Art. Ich kann diesen zerknitterten Gentleman und seine Qualmfee sehr empfehlen und hoffe auf viele weitere Abenteuer.
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