Titel: Das Zylinderkabinett – Das Mädchen, das nicht dorthin gehörte
Autor: Fabienne Siegmund
Verlag: art skript Phantastik Verlag
Seiten: 99
Taschenbuch
„Es gab nichts, was es nicht gab, und gleichzeitig Dinge, die nicht sein konnten. So wie die Gestalt, die eines Tages in einem der Gänge stand.“ (S.19)
Klappentext:
Alles, was mit Magie in Berührung kommt – egal, ob für einen Sekundenbruchteil wahrer Magie oder für jene Momente, die der Illusion auf den Bühnen der Welt gehören – wird irgendwann selbst magisch.
So geht es auch Puschkin, dem weißen Kaninchen eines Zauberers in Montparnasse, das abseits der Vorstellung sein Leben im Zylinderkabinett verbringt – jenem Ort, an dem Tücher wie Schmetterlinge fliegen und Tauben zu Plastikrosen werden. Dort, wo die Schuhmaus alle Geschichten kennt und der Regenbär die Seerosen gießt, wo die Pikdame die Geheimnisse hütet und die Puschelwuschelohrenkatze ihr Unwesen treibt: Genau dort taucht eines Tages direkt vor Puschkins Hasennase ein winziges Mädchen auf, das einen Schlüssel im Rücken hat und sich nur bewegt, wenn man ihn dreht. Schnell wird klar, dass Eugenie, wie dieses Mädchen heißt, nicht in das Zylinderkabinett gehört, und so macht sich Puschkin mit ihr auf den Weg zum von allen gefürchteten Schmuckfrosch – der einzigen Hoffnung, die Eugenie noch zu haben scheint …
Die Welt des Zylinderkabinetts ist so magisch wie ihre Bewohner: Puschkin ist ein weißes Kaninchen, denn alle Zauberkaninchen sind weiß. Er weiß noch ganz genau, wann er mit Magie in Berührung gekommen ist und wie er ein Bewusstsein entwickelt hat. Auf seinen Streifzügen durch die Welt zwischen Magie und Illusion trifft er plötzlich auf ein Mädchen auf einem Sockel, welches sich nur durch das Drehen des Schlüssels in ihrem Rücken bewegen kann. Mit der ersten Umdrehung beginnt ein Abenteuer, für das Kaninchen gewöhnlich nicht gemacht sind. Aber Puschkin ist ein besonderes Zauberkaninchen, er ist tapfer, mutig und durch seine nonverbale Kommunikation ein wirklich sympathischer Charakter.
Eugenie ist zwar eher eine Last als eine Hilfe, doch ohne sie gäbe es dieses Abenteuer nicht. Die anderen Charaktere, denen Puschkin und Eugenie begegnen, drücken sich sehr vage aus, sprechen in Rätseln und tragen mehr Magie in sich, als alle anderen. Zauberhaft.
Die Geschichte um Puschkin und das Zylinderkabinett ist voller Magie; durch den flüssigen, gut lesbaren Erzählstil malt die Autorin Bilder in den Kopf. Und mit einem Glöckchenläuten befindet sich Puschkin wieder in einem Zylinder, aus dem er kurz danach herausgezogen wird und der Leser gleich mit.
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