Titel: In meinem Himmel
Autor: Alice Sebold
Übersetzer: Almuth Carstens
Verlag: Goldmann
Seiten: 382
Gebundene Ausgabe
Susie Salmon wurde am 6.Dezember 1973 umgebracht. Als sie in ihrem Himmel ankommt, ist sie zunächst verwirrt. Doch schnell stellt sie fest, dass sie ihre Lieben beobachten kann, und ihren Mörder. Auf der Erde wird Susie erstmal als vermisst gemeldet und erst der Fund ihres Ellenbogens beweist, was ihre Familie schon längst wusste: Susie kommt nicht mehr nach Hause. Während die Polizei sich bemüht Susies Leichte und ihren Mörder zu finden, bemüht sich ihre Familie mit dem Leben wieder zurecht zu kommen.
Dieses Buch ist schwer. Es erzählt die Geschichte einer Familie, die eine Tochter, eine Schwester, eine Enkelin verloren hat. Es erzählt die Geschichte von Menschen, die eine Freundin, eine Geliebte verloren haben. Und das alles aus der Sicht von Susie, die einem allwissenden Erzähler gleich kommt und mehr sieht, als den Menschen, die an sie denken, bewusst ist. Dieses Buch ist eine Geschichte über Verlust und dass das Leben trotzdem weitergehen muss; dass man nicht in seinem Kummer eingeschlossen bleiben darf; dass es immer Menschen gibt, die für einen da sind, auch in den schwierigsten Zeiten; dass man nicht allein ist, auch wenn man sich so fühlt.
In der Geschichte geht es aber auch um den Mord an Susie, wenn auch nicht vorrangig. Der Leser weiß von Beginn an, wer der Mörder ist und kann, wie Susie, beobachten, wie alle um ihn herum schleichen und hoffen, dass er sich verrät.
Dieses Buch ist eine Geschichte über ein Mädchen, dass erwachsen wird, obwohl es schon tot ist. Es ist eine Geschichte über das Leben, und dass es voran gehen muss, auch wenn man still steht.
Am Ende muss ich leider sagen, dass ich das Buch recht langatmig fand. Die Zeit direkt nach Susies Tod war anfangs sehr spannend, man hat die Charaktere kennen gelernt. Aber mit der Zeit wurden Susies Beobachtungen immer banaler. Und auch der Schreibstil ist recht abgehackt, manchmal wechsel Susie auch zwischen den Menschen hin und her. Es ist eben eine 14jährige, die diese Geschichte erzählt. Für sie sind andere Sachen wichtiger, als für uns. Zumal sie tot ist. Jeder muss für sich entscheiden, ob er sich diesem Buch stellen möchte. Mir wurde es sehr empfohlen, aber ich kann diese Empfehlung nicht weiter geben. Ich fand das Buch okay, aber nicht berauschend oder sehr berührend.
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