Titel: Götter
Autor: Will Hofmann
Verlag: Fabulus-Verlag
Gebundene Ausgabe
Klappentext:
Mitten in Deutschland:
Selbst ernannte Götter halten
Menschen als Sklaven
In Deutschland gibt es vier geheime Reservate, in denen, nach Geschlechtern getrennt, Männer und Frauen wie Sklaven gehalten und körperlich sowie sexuell durch sogenannte Götter ausgebeutet werden. Diese gebärden sich zu ihrem eigenen Vorteil als Herren über Leben und Tod und fürhen über ihre Untertanen ein strenges Regiment bis hin zur Todesstrafe. Diesem Terrorregime entfliehen unabhängig voneinander Agnes und Günter. Sie treffen sich zufällig in der Freiheit, tun sich zusammen und müssen das zivilisierte Leben von Grund auf neu lernen. Mithilfe von Freunden gelingt ihnen dieser Prozess erstaunlich schnell. Zugleich entsteht bei ihnen der Wunsch, die vermeintlichen Götter zu entmachten. Werden sie diesen Kampf erfolgreich bestehen?
„Uns haben die Götter mit Absicht dumm gehalten. Was haben wir beide inzwischen nicht schon alles herausgefunden, was wir nie hätten wissen dürfen.“ (S. 231)
Dieses Buch ist in drei Teile geteilt: Flucht, Freiheit und Rache. Im ersten Teil, der Flucht, werden die Zustände und Gewohnheiten in den Reservaten beschrieben, und die Flucht von Agnes und Günter. Die Reservatsinsassen haben neben ihrer eigenen Religion auch eine eigene Sprache, so dass sie viele Wörter gar nicht kennen, wie z.B. Auto, Strom, Gewehr, etc. Außerdem leben sie vor allem für ihre Götter, und die Arbeit. Es erzählt ein allwissender Erzähler, und Abschnittsweise konzentriert er sich auf die verschiedenen Personen. Besonders spannend dabei finde ich Agnes, wie sie ihre Umgebung kennen lernt, den Dingen Namen gibt, und so die Natur erforscht und lernt in ihr zu Leben. Man merkt sofort, dass Agnes sehr intelligent ist, und nicht ins Reservat passt. Ihre Neugierde wird ihr schließlich zum Verhängnis, doch ich finde es mehr als bewundernswert, wie sich da raus retten konnte.
Es kommen aber auch andere Leute in die Geschichte rein: Clemens, ein Kartoffelverkäufer, Inga, eine Sektenbeauftragte der Regierung, und der Internatsschüler Rudolph. Die Geschichten der fünf sind alle miteinander verwoben, doch so schnell wird nicht klar, wie. Stück für Stück lernen Agnes und Günter ihr neues Leben kennen, und Stück für Stück werden die Zusammenhänge immer weiter aufgeklärt.
Die Geschichte von Agnes und Günter, Inga, Clemens und Rudolph gehen über mehrere Jahre, und es ist schön mit anzusehen, wie Agnes und Günter ihren falschen Glauben ablegen und immer mehr von dieser Welt lernen. Manchmal kommt auch der Wunsch nach Veränderung, der mit der Zeit immer stärker wird.
Alles in allem ist dieses Buch sehr nervenaufreibend, auf eine gute Art. Es ist spannend, und gruselig, weil das ganze Szenario gar nicht so abwegig klingt. Und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Leuten sind nicht auf den ersten Blick ersichtlich, was das alles sehr faszinierend macht. Ich kann dieses Buch also guten Gewissens empfehlen.
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