Titel: Grace Valley - Im Schutz des Morgens
Autor: Robyn Carr
Verlag: mira taschenbuch/ Blogg dein Buch
Taschenbuch
Trilogie: Im Schutz des Morgens, Im Licht des Tages und Im Glanz des Abendsterns
Grace Valley – Im Schutz des Morgens von R.Carr ist ein Roman über das Örtchen Grace Valley. Die Leser begleiten die Landärztin Dr.June Hudson in ihrem Leben. Man lernt sie sehr gut kennen und erhält einen Einblick in das Leben eines Landarztes. Dazu wird auch sehr gut dargestellt, auf welche Probleme sie stößt, z.B. weil sie eine Frau ist. Sie hat die Praxis von ihrem Vater übernommen, der zwar schon im Ruhestand ist, trotzdem aber ab und zu aushilft. Und weil June bisher allein alle Patienten betreuen musste, hat sie sich Dr.John Stone als Hilfe geholt. Er ist gutaussehend und amüsant, und obwohl er sofort von allen Frauen akzeptiert wird, ist June noch ein wenig skeptisch. Aber Grace Valley ruht nie, und so dauert es eine Weile, bis June sich mit dem mysteriösen Dr.Stone auseinander setzen kann.
Der Roman ist eine super Beschreibung, wie es auf dem Lande zugehen kann. Mit einem geilen Bock als Pastor, Frauen die von ihren Männern geschlagen werden, einer Tante, die Schriftstellerin ist und deren Mann ihr „abhanden“ gekommen ist, einigen alten Menschen, aber auch vielen jungen, und Cannabisanbauern in der Umgebung wird es in Grace Valley nie langweilig. Es gibt immer was zu tun, irgendwo zu helfen, Frauen von ihren Männern fern zu halten, alte und neue Liebschaften zu entdecken und bei dem ganzen Trubel findet auch June ihr Glück. Oder doch nicht?
Das Buch lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, die Umgebung und die Menschen werden sehr gut beschrieben, man kann sich alles sehr gut vorstellen und auch in June hineinversetzen. Sie ist keine Heldin mit irgendwelchen Superkräften, und genau das macht sie so sympathisch. Als ihre Taufpatin in einen Unfall verwickelt ist, gerät June kurz aus der Fassung, findet aber doch wieder in ihr professionelles selbst rein. Und die Nachforschungen zu ihrem Kollegen sind nicht ganz so, wie man es erwartet, ganz wie im richtigen Leben. Wenn man eine Meinung über einen Charakter aus diesem Buch hat, ändert sie sich im nächsten Moment wieder. Die Zusammenarbeit der Dörfler ist faszinierend. Manchmal wäre es doch ganz schön, statt in der Isolation der Großstadt gefangen zu sein, in einem Dorf zu leben, wo sich alle unterstützen. Tratsch und Klatsch kommt dabei auch nicht zu kurz.
Und auch die Geschichten rund um diesen Ort, über Engel in der Nähe, kommen nicht zu kurz. Wer auf eine Liebesgeschichte hofft, wird nicht enttäuscht, aber auch nicht vollends befriedigt. Es ist eben doch eher eine Geschichte über das wahre Leben, in einem Örtchen, das ein wenig aus dem Ruder läuft. Umso schöner, dass am Ende alles seinen Lauf nimmt und alles wieder richtig gerückt wird.
Alles in allem ein sehr schöner Roman, nicht zu aufregend und trotzdem spannend.
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